Was ist ein Naturbad / Kleinbadeteich?

Ein Naturbad oder Naturschwimmbad ist ein künstliches, für die Badenutzung errichtetes Gewässer. In Naturbädern sind fast alle auch aus konventionellen Beckenbädern bekannten Schwimm- und Badenutzungen möglich. Die Reinhaltung des Wassers erfolgt ausschließlich über ökosystemare Kreisläufe von Mikro- und Makroorganismen.

Naturbäder können mit oder ohne technische Anlagen betrieben werden. Die eingesetzte Technik soll die biologischen Abläufe unterstützen. Eine Wasserdesinfektion im Sinne von Beckenbädern darf nicht erfolgen. Sämtliche Eingriffe, die eine Schädigung der Biozönose bewirken können sind unzulässig.

Gesetzliche Regelung

In Österreich sind Naturbäder im Bäderhygienegesetz (BHygG) bzw. der Bäderhygieneverordnung (BHygV) geregelt und werden dort unter dem Begriff “Kleinbadeteich” subsumiert. Die einschlägigen gesetzlichen Vorgaben betreffen öffentliche bzw. gewerblich genutzte Naturbadeanlagen (kommunale Badeanlagen, Schwimmteiche bei Hotels oder Beherbergungsbetrieben sowie Badeteiche bei Wohnhausanlagen mit mehr als 8 Wohneinheiten). Rein privat genutzte Schwimmteiche fallen demnach nicht unter die Kategorie “Kleinbadeteich” und sind keinem gesetzlichen Regelwerk unterworfen.

Gestalterische Vorgaben

Mindestens ein Drittel der Gesamtwasseroberfläche des Kleinbadeteiches ist von der Badenutzung ausgeschlossen und dient der Sicherstellung der geforderten Wasserqualität. In der Regel sind diese Regenerationsbereiche bepflanzt. Badebereich und Regenerationsbereiche müssen eine zusammenhängende Wasserfläche aufweisen. So genannte Naturpools - Schwimmbecken mit daneben angeordneter biologischer Wasseraufbereitung - sind in Österreich gemäß Bäderhygienegesetz nicht genehmigungsfähig.

Auslegung Größe/Volumen

Die Gesamtwasserfläche bzw. Gesamtkubatur ist auf die täglich zu erwartende Anzahl an Badegästen (Nennbelastung = Anzahl von Badegästen pro Tag) abzustimmen.

  • Nennbelastung: 10 m³ des Gesamtwasservolumens (Badebereich + Regenerationsbereich) pro Badegast

  • Anzahl der gleichzeitig im Wasser befindlichen Badegäste: 20 % der Nennbelastung. Kurzfristige Überschreitungen sind zulässig.

  • Die mittlere Tiefe des Badebereiches hat mindestens 1,8 m zu betragen

Kleinbadeteiche sind zum Untergrund hin abgedichtet. Es besteht keine Verbindung zum Grundwasser. Eine permanente Frischwasserzuspeisung darf nicht erfolgen.

Technische Einrichtungen

Kleinbadeteiche können mit mechanischen Filtern (z.B. Skimmern oder mechanischen Feinfiltern) und mit biologische Filtern ausgestattet sein.

Die Aufgabe eines biologischen Filters ist es, die im Wasser gelösten Substanzen aufzunehmen, abzubauen und festzulegen. Schnell durchströmten Substratfilter sind den Uferfiltraten natürlicher Fließgewässer nachempfunden und gewährleisten durch zusätzliche technische Einrichtungen die Möglichkeit des einfachen Nährstoffaustrags. Je nach Bauweise und System kommen Kies und Splitt in unterschiedlichen Korngrößen oder andere geeignete Materialien mit großer Oberfläche zum Einsatz. Biologische Filter können sowohl vertikal als auch horizontal durchströmt sein. Bei bestimmten, langsam durchströmten Kiesfiltern kann eine nachgeschaltete Aufbereitungsstufe sinnvoll sein, welche die im Filter mineralisierten Nährstoffe aus dem System entfernt.

Wasserqualität

Sowohl das Füllwasser als auch das Badewasser müssen den Vorgaben der Bäderhygieneverordnung (BHygV) entsprechen. Das Füllwasser wird jährlich, das Badewasser monatlich während der Badesaison von einem autorisiertem Labor überprüft. Dabei werden sowohl physikalisch/chemische also auch hygienische Parameter untersucht.

 

Schwimmerbereich mit definierte Bahnen - Swimmers area with lanes

Nichtschwimmerbereich mit Einstiegstreppe - Non-swimmer area with access stairs

Sprungplattformen - Jumping platforms

Kiesfilter - Gravel filter

Herbststimmung am Naturbad - Autumn atmosphere at the natural swimming pond

 

 

What is a natural swimming pool?

A natural swimming pool is an artificial surface water body constructed for bathing purposes. In natural swimming pools, almost all swimming and bathing uses known from conventional pools are possible. The water is kept clean exclusively through ecosystem cycles of micro- and macroorganisms.

Natural swimming pools can be operated with or without technical installations. The technology used should support the biological processes. Water disinfection in the sense of pool bathing may not take place. All interventions that could cause damage to the biocoenosis are prohibited.

Legal regulation

In Austria, natural swimming pools are regulated by the Bathing Hygiene Act (BHygG) and the Bathing Hygiene Ordinance (BHygV), where they are subsumed under the term "Kleinbadeteich” (literally translated “small bathing pond"). The relevant legal requirements apply to public or commercially used natural bathing facilities (municipal bathing facilities, swimming ponds at hotels or accommodation facilities, and bathing ponds at residential complexes with more than 8 residential units). Purely privately used swimming ponds therefore do not fall under the category of "Kleinbadeteiche" and are not subject to any legal regulations.

Design specifications

At least one third of the total water surface of a “Kleinbadeteich” is excluded from bathing use and serves to ensure the required water quality. As a rule, these regeneration areas are planted. The bathing area and regeneration areas must have a contiguous water surface. So-called natural pools - swimming pools with adjacent biological water treatment - cannot be approved in Austria according to the Baths Hygiene Act.

Dimensioning size/volume

The total water surface or total cubic capacity must be adjusted to the number of bathers to be expected daily (nominal load = number of bathers per day).

  • Nominal load: 10 m³ of the total water volume (bathing area + regeneration area) per bather.

  • Number of bathers in the water at the same time: 20 % of the nominal load. Short-term exceedances are permissible.

  • The average depth of the bathing area shall be at least 1.8 m.

“Kleinbadeteiche” are sealed off from the subsoil. There is no connection to the groundwater.

Technical facilities

“Kleinbadeteiche” can be equipped with mechanical filters (e.g. skimmers or mechanical fine filters) and with biological filters.

The task of a biological filter is to absorb, break down and fix the substances dissolved in the water. Fast-flow substrate filters are modelled on the bank filtrates of natural flowing waters and ensure the possibility of easy nutrient removal through additional technical equipment. Depending on the design and system, gravel and grit in various grain sizes or other suitable materials with a large surface area are used. Biological filters can have both vertical and horizontal flow. With certain, slow-flow gravel filters, a downstream treatment stage can be useful, which removes the nutrients mineralised in the filter from the system.

Water quality

Both the filling water and the bathing water must meet the requirements of the Bathing Hygiene Ordinance (BHygV). The filling water is tested annually, the bathing water monthly during the bathing season by an authorised laboratory. Both physical/chemical and hygienic parameters are examined.

 

Nichtschwimmerbereich - Non-swimmer area

Bepflanzter Regenerationsbereich - Regeneration zone with plants

Seileklettergarten mit Inselsteg - Rope climbing structure with wooden island

Pumpentechnik, Skimmer - Pump technology, skimmers

Eislaufen im Winter - Ice skating in winter